totale Wertform

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„z Ware A = u Ware B oder = v Ware C oder = w Ware D oder = x Ware E oder = etc. (Zum Beispiel: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = 10 Pfd. Tee oder = 40 Pfd. Kaffee oder = 1 Quarter Weizen oder = 2 Unzen Gold oder = 1/2 Tonne Eisen oder = etc. ).“ S.77

Marx verwechselt die Kette des Austausches W1 D W2 D W3 D W4 D … Wi (wie wir es bei den wirtschaftlichen Vorgängen vom Beginn der Produktion bis zum Endverbraucher beobachten können) mit Gleichheit und ersetzt diese Kette durch ´W1 = W2 oder = W3 oder = W4 = oder = Wi´. „W1 = W2 oder = W3“ bedeutet aber nichts anderes als W1 = W2 und W1 = W3, d.h. die „entfaltete Wertform“ ist eigentlich nichts anderes als zahllose Gleichungen: W1 = W2 und W1 = W3 und W1 = W4 und W1 = Wi. Nun haben wir bereits festgestellt, daß Austausch etwas anderes ist als Gleichheit und daß Mengen unterschiedlicher Einheiten inkommensurabel sind. Also widerspricht auch die „entfaltete Wertform“ dem Kommensurabilitätsprinzip und ist nicht dazu geeignet, den Wert einer Ware zu bestimmen. Außerdem ist W1 = W2 eigentlich so allgemein, das wir diese Gleichung, sofern sie stimmen würde, nicht durch Wi = Wk ersetzen müssen. Aus „z Ware A = u Ware B oder = v Ware C oder = w Ware D oder = x Ware E oder = etc. (Zum Beispiel: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder = 10 Pfd. Tee oder = 40 Pfd. Kaffee oder = 1 Quarter Weizen oder = 2 Unzen Gold oder = 1/2 Tonne Eisen oder = etc.)“ werden also bei korrekter Schreibweise:

x Ware A = y Ware B oder
x Ware A = z Ware C oder
x Ware A = u Ware D oder
x Ware A = v Ware E oder
x Ware A = etc.
Zum Beispiel:
20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder
20 Ellen Leinwand = 10 Pfd Tee oder
20 Ellen Leinwand = 40 Pfd Kaffee oder
20 Ellen Leinwand = 1 Quarter Weizen oder
20 Ellen Leinwand = 2 Unzen Gold oder
20 Ellen Leinwand = 1/2 Tonne Eisen oder
20 Ellen Leinwand = etc.

was völlig falsche Gleichungen sind und bleiben.

„Da der Wert jeder Waren ihr Verhältnis im Austausch bezeichnet, können wir ihn bezeichnen als … Kornwert, Tuchwert, je nach der Ware, mit der sie verglichen1 wird; und daher gibt es tausend verschiedene Arten von Werten, so viele, wie Waren vorhanden sind, und alle sind gleich real und gleich nominell2.“3 anonym: A Critical Dissertation on the Nature, Measures, and Causes of Value; chiefly in reference to the writings of Mr. Ricardo and his followers. By the Author of Essays on the Formation etc. of Opinions, London 1825, p. 39.

1 verglichen … ausgetauscht

2 Nominell kommt von nominal (lateinisch) und bedeutet im Deutschen „dem Namen nach“. Zur Verallgemeinerung von Kornwert, Tuchwert, etc pp haben die Ökonomen den Nominalwert erfunden, was so viel bedeutet wie: der Wert des Namens nach, also der Wert des Korns, der Wert des Tuches, etc pp. Den Nominalwert könnte man am ehesten mit dem Produktwert vergleichen: Der Produktwert des Korns, der Produktwert des Tuches, der Produktwert der Leinwand, etc pp.

3 Bailey, der Verfasser dieser anonymen Schrift, meint mit dieser Aussage folgendes: ´Der Tauschwert jeder Ware, wird durch den Produktwert der eingetauschten Warenmenge bestimmt. Da eine bestimmte Menge Leinwand gegen eine bestimmte Menge Korn getauscht werden kann, ergibt sich der Tauschwert der Leinwand durch den Produktwert des Korns: τLeinwand = pKorn. Da die Leinwand gegen tausend verschiedene Warenarten getauscht werden kann, gibt es tausend verschiedene Produktwerte gegen die sie getauscht wird. Bailey hat eben leider nicht zwischen Tauschwert und Produktwert differenziert und den Tauschwert einfach Wert und die Produktwerte der ganzen Warenmenge unter Nominalwert zusammengefaßt.

  1. Bailey, der Verfasser dieser anonymen Schrift, die ihrer Zeit viel Lärm in England machte, wähnt durch diesen Hinweis auf die kunterbunten relativen Ausdrücke desselben Warenwerts alle Begriffsbestimmung des Werts vernichtet zu haben.

Was Marx damit meint, ist mir unklar. Möglicherweise hat er Bailey nicht verstanden und seine eigene Verwirrungen „entfaltete Wertform“ genannt. Marx macht aus den ganzen Austauschmöglichkeiten nämlich folgendes: